Serie: Richtig kalkulieren – die Sichtweise der Werbeagenturen und Freelancer (2/7)
Die Basis für jede Kalkulation ist der eigene Stundensatz
In der Industrie kann der Controller auf Knopfdruck sagen, an welchem Produkt welcher Rohertrag erzielt wird, wie viel jeder einzelne Produktionsschritt kostet und welcher Preis am Markt beim Verkauf erzielt werden muss. Dieses Wissen ist in der Kreativwirtschaft oft nicht vorhanden. Dort wird nach Gefühl kalkuliert, oder man schaut einfach, was die Mitbewerber so berechnen.
Meinen, fühlen, vermuten sind jedoch schlechte Parameter für ein wirtschaftlich erfolgreiches Agieren. In Verhandlungen kennt man nicht einmal den Spielraum, wie weit man dem Kunden preislich noch entgegen kommen kann und dennoch ausreichend viel verdient, um das eigene Leben zu finanzieren und den Bürobetrieb mit allen Kosten am Leben zu halten.
Richtig kalkulieren ist kein Hexenwerk. Als Kreativer muss man nur für ein paar Stunden die Scheu überwinden und sich mit seinen Buchhaltungszahlen auseinander setzen.
Die Basis für jede Angebotskalkulation ist immer der eigene Stundensatz. Wer es sich einfach machen möchte, der fragt einen Steuerberater mit Erfahrung in der Kreativbranche. Dieser kennt die Zahlen und weiß, wie viele Stunden ein Grafiker oder eine Agentur als maximale monatliche Arbeitszeit ansehen kann. Branchenunerfahrene Steuerberater übersehen häufig den Unterschied zwischen kreativ arbeitenden Menschen und dem produzierenden Gewerbe, wo nahezu jede Maschinenstunde voll als produktive Zeit in die Kalkulation einfließen kann.
Unabhängig davon, ob der eigene Steuerberater auf Grund seiner spezifischen Erfahrung den korrekten individuellen Stundensatz eines Kreativen ermitteln kann, ist es immer sinnvoll, sich auch einmal selbst mit seinen Zahlen zu beschäftigen. Daraus entwickelt man ein Gespür, was man alles im Monat mit seinen Einnahmen bestreiten muss und wo sich sinnlose Geldfresser verstecken. Vor allem geht man mit diesem Wissen auch sicherer und selbstbewusster in Verhandlungen mit potentiellen Auftraggebern.
Dieser Text stammt aus dem ROTSTIFT. Nutzen auch Sie das wohl bekannste Tool zur Ermittlung von Werbekosten in der Agenturszene für Ihre tägliche Arbeit.
Teil 1: So kalkulieren Agenturen und Freelancer
Teil 2: Die Basis für jede Kalkulation ist der eigene Stundensatz
Teil 3: Stundensatz einer vierköpfigen Agentur
Teil 4: Freiberufler sollten nicht weniger berechnen
Teil 5: Wie viele Stunden für welches Projekt berechnen
Teil 6: Honoraraufschläge für Nutzungsart, Nutzungsgebiet und Nutzungsdauer
Teil 7: Verhandlungen selbstsicher und professionell führen
Diese Serie wird kontinuierlich fortgesetzt.
Besuchen Sie für die nächsten Kapitel dieser Serie unsere Seite WerbeCheck.de in Kürze wieder.
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